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Die Idee

regional. sozial. nachhaltig.

Unser kleines Team stellt seit über 10 Jahren Säfte und Schorlen her – regional, sozial und nachhaltig. Und das schmeckt man: Die meisten Früchte stammen aus privaten Gärten oder von Streuobstwiesen aus Hamburg und Umgebung.

Wir ernten mit gesellschaftlichen Randgruppen ungenutztes Obst – oder wie wir sagen: Mit vergessenen Menschen vergessene Ressourcen. Unterstützt werden wir dabei von Ehrenamtlichen, Freunden und Förderern unserer Idee. Die helfen uns nicht nur bei der Ernte, sondern auch mit großzügigen Obstspenden.

In einer traditionellen Familien-Mosterei werden die Früchte dann schonend zu naturtrüben, leckeren Direktsäften und Schorlen verarbeitet, die man in vielen Restaurants und Cafés in Hamburg genießen kann. Das einzige Extra in der Flasche ist eine große Portion Liebe.

Olaf, Samuel, Simon und Gina sind übrigens nicht nur die Namen unserer Schorlen, sondern auch die von vier Mitarbeitenden unseres Projekts, denen wir einen Job in der Mitte der Gesellschaft verschafft haben.

Jede verkaufte Flasche, jeder getrunkene Schluck helfen uns, Arbeitsplätze für vergessene Menschen zu schaffen – sozialversicherungspflichtig und am ersten Arbeitsmarkt. So ist unsere gemeinnützige GmbH zu einer Familie von fast 15 Mitgliedern gewachsen.

Unsere Äpfel

Neben privaten Obstspenden und gelegentlichen Zukäufen bei regionalen Händlern bewirtschaften wir mittlerweile eigene Pachtflächen und Streuobstwiesen mit überwiegend historischen Sorten. Das führt dazu, dass unsere Säfte nicht nur sehr intensiv und lecker schmecken, sondern zum Teil sogar von Allergikern vertragen werden. Unsere besonderen Sorten lesen sich wie aus einem Märchenbuch: Finkenwerder Herbstprinz, Notarisappel, Juwel aus Kirchwerder, Prinz Albrecht von Preußen, Rosa Claußen, Schöner aus Haseldorf, Roter Münsterländer, Seestermüher Zitronenapfel, Jakob Lebel, Horneburger Pfannkuchen, Biersterfeld Renette, Dithmarscher Paradiesapfel, Goldparmäne, Groninger Krone, Grahams Jubiläumsapfel, Ingrid Marie, Dülmener Rosenapfel und viele andere. So erhalten wir regionale Kulturpflanzen, die langsam aussterben, weil sie keine wirtschaftliche Verwendung mehr finden, und geben ihnen Platz, in und um Hamburg.

Unser Team

Vielfalt ist uns wichtig. Das gilt für Menschen gleichermaßen wie für den Geschmack unserer Säfte. Zu unserem Team gehören Menschen mit Autismus, Gehörlosigkeit, Sehschwäche, Entwicklungsstörung, chronischen Krankheiten, ehemalige Langzeitarbeitslose, Menschen ohne Berufsausbildung und Menschen, die aus anderen Gründen stigmatisiert und diskriminiert wurden oder werden. Sind Ungeduld und Pedanterie Handicaps? Dann hat jeder eine Behinderung. All unsere Mitarbeitenden sind individuell, alle haben Stärken und Schwächen, und eins haben wir alle gemeinsam: Wir sind ein bisschen verrückt und wunderbar.

Beim Bäume pflanzen, der Pflege von Streuobstwiesen und natürlich der Ernte kommen Menschen jeden Alters, unterschiedlichster Herkunft mit und ohne Behinderung zusammen.

Eine Heimat ist Das Geld hängt an den Bäumen für alle. Wir wissen, wir können uns aufeinander verlassen und ziehen an einem Strang. Allen ist klar: Ohne die anderen geht es nicht. Wir finden, jedes Unternehmen hat die Pflicht, sozial benachteiligten Menschen zu helfen. Hier sehen wir uns in einer Vorbildfunktion. Wir erreichen durch die weit gefasste Zielgruppe gelebte Inklusion. Für die Zukunft und eine bessere Welt.

Unsere Ernteflächen

Wir haben in und um Hamburg zahlreiche eigene Wiesen und Flächen, auf denen wir ernten dürfen. Sie liegen in Wasserschutzgebieten, an Deichen und auf anderen ökologisch hochwertigen Gebieten. Eines haben alle gemeinsam: Es wird nicht gedüngt und gespritzt, stattdessen betreiben wir Pflanzenschutz mit Vögeln, Mardern und anderen heimischen Raubtieren, die dafür sorgen, dass unsere Pflanzen nicht angeknabbert werden und Parasiten sich nicht ausbreiten können. Jedes Jahr kommen neue Bäume hinzu und sorgen dafür, dass die Biodiversität steigt und die grüne Lunge des Nordens sich vergrößert. Unsere Flächen bieten auch Platz für die Erholung der Menschen.

Wir arbeiten eng mit einer sehr erfahrenen Imkerin zusammen. Denn eines ist klar: Ohne Insekten gibt’s keine Äpfel. Ein wunderbarer Nebeneffekt: Der Honig aus unserer Obstmischung ist einmalig. Die Bienen kommen besonders gerne zu uns, denn der Tisch ist reich gedeckt: Zwischen den Bäumen pflanzen wir großzügig Wildblumen, die die Tierchen lecker finden. Hin und wieder ist es ja auch im Norden mal warm, und wenn die Sonne scheint, bieten wir den Insekten ein wahres Paradies.

Neben Bienen sind auch andere Kleintiere herzlich bei uns eingeladen. Die Zimmer in den Insektenhotels sind kostenlos. Einzige Bedingung: Die Gäste sollen Schädlinge fressen und dürfen gern die Blüten unserer Bäume bestäuben. So leben sie mit uns zusammen nach dem Motto regional, sozial, nachhaltig – für die Umwelt und den Menschen.

Naturschutz

Naturschutz ist etwas, das wir täglich mit unserer Arbeit betreiben. „Mal eben etwas machen“ reicht hier nicht. Der Erhalt unserer Erde ist für uns alle fundamental wichtig. Und je mehr Menschen wir mitnehmen können auf unserem Weg und begeistern können von unserer Vision, desto besser! Aus diesem Grunde organisieren wir jedes Jahr etliche Social Days. Wir pflanzen Bäume und übernehmen den Erziehungsschnitt, wir entkusseln Moore, wir pflegen die Heide und legen Blühwiesen an. Wir bauen Nist- und Überwinterungshilfen für Insekten und stellen sie auf unseren Pachtflächen auf. Die Natur ist die Existenzgrundlage unseres Lebens. Wir tragen täglich unseren Teil für die Gesundung der unterschiedlichsten Ökosysteme bei.

Unser Team

Wir folgen dem Motto: „Eine:r für alle, alle für eine:n.“ Bei uns bedeutet Team: Zusammenhalt, Solidarität und gegenseitige Hilfe. Jede:r Einzelne ist genauso wichtig wie das Unternehmen selbst und das wirkt sich aus. Wir haben flache Hierarchien, es gibt reichlich Aufgaben für alle. Und wer mal nicht weiter weiß, fragt eine:n Kolleg:in. So fühlen sich alle gut aufgehoben und erkennen, dass sie mitverantwortlich für den Erfolg sind. Dieses Vertrauen der Gruppe in jedes einzelne Mitglied sorgt für Motivation und Sorgfalt bei den Mitarbeitenden.

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Unser Schwabe

Andreas

Andreas ist unser Schwabe im Team und von uns allen am längsten im Saftladen. Er war der erste Mitarbeiter, den unser Gründer Jan 2011 angestellt hat. Und von der ersten Stunde an hat Andreas unsere Säfte ausgeliefert und ist so über die Jahre unser „Gesicht“ nach außen geworden. Er kennt fast jeden Kunden persönlich. Und für ihn beinhaltet seine Arbeit viel mehr, als nur Saftkisten ran zu karren, aus dem Transporter zu holen und zum Kunden zu tragen. Er fragt auch, wie es den Leuten geht. Er hört sich an, was sie zu erzählen haben. Manchmal wird daraus auch ein kleines Pläuschchen bei einer Tasse Kaffee, nach dem beide ein bisschen lächelnder ihren Tag wieder aufnehmen. Weil es ein wenig gemenschelt hat. Auf Schwäbisch, versteht sich. Denn der singende Tonfall ist Andreas geblieben.
„So isch’s Leba eba.“

Andreas ist gelernter Buchhändler und hat auch viele Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Irgendwann kam einfach das Leben dazwischen mit ein paar unerwarteten Wendungen und Abzweigungen, wie sie sich wohl bei den meisten im Saftladen ergeben haben. „Leben ist das, was passiert, während du damit beschäftigt bist, andere Pläne zu machen.“ Dass Andreas gelernter Buchhändler ist, merkt man nicht nur an seinem serviceorientierten Umgang mit den Kunden sondern auch, wenn es darum geht, für diese schriftlich die richtigen Worte zu finden. Er ist ein Typ, bei dem Kopf und Bauch gut in Balance sind, und so findet er für jede:n den richtigen Ton.

Obwohl man es ihm nicht unbedingt ansieht, hat er gut Kraft und trägt echt schwere Kisten. Er ist ein Macher und packt an, ohne viel zu schnacken. Social Media und Public Relations und sowas, das ist neumodisches Zeugs für ihn. Er ist ein Mann der alten Schule, offline aufgewachsen und im Hier und Jetzt präsent. Das echte Leben, das ist für ihn sinnstiftend.

Man könnte meinen, Andreas sei manchmal launisch. Aber das stimmt nicht. Er ist einfach nur ein Schwabe. Und dr Schwob is uffrichtig und gradraus, guetmütig bis dort naus, wenn’s sei muass au saugrob, des sich dr Schwob. Schön, dass du da bist, Andreas!

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Unser Gründer

Jan

Jan ist direkt von der Schulbank (Johanneum, Hamburg) in die Selbständigkeit gegangen. Er ist Generalist und hat in den letzten 30 Jahren -stets in seinen eigenen Agenturen – für nationale und internationale Markenartikler gearbeitet. Hamburg als seine Heimatstadt spielt eine wichtige Rolle in Jans Leben und Wirken. Hier beginnen alle Projekte, und er möchte sozial etwas bewegen. Arbeitsschwerpunkte sind Sampling, Ambient-Media, Promotions, Events und interdisziplinäre Beratung.

Seit über zehn Jahren widmet er sich hauptsächlich sozialen und karitativen Themen und folgt dabei einem humanistischen Weltbild. Das Projekt „Das Geld hängt an den Bäumen“ hat er gegründet, um Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung und andere soziale Randgruppen am ersten Arbeitsmarkt zu schaffen und um die Umwelt zu schützen. Es war von Anfang an so konzipiert, dass die Ressourcen Arbeitskraft und Streuobst zur nachhaltigen Wertschöpfung kombiniert werden.

Die Wirtschaftlichkeit ist zentraler Bestandteil des Konzepts, jedoch ist Jan das Streben nach kurzfristigem Profit nach dem Beispiel mancher Großkonzerne fremd. Jan setzt bei strategischen Entscheidungen für „Das Geld hängt an den Bäumen“ das Ziel um, dauerhaften Wert für Mitarbeiter, Gesellschaft und Umwelt zu schaffen. Obwohl er Norddeutscher ist, kommt ihm zwischendurch mal ein witziger Spruch über die Lippen.

Auf die Frage, ob so viele Individuen mit ihren Talenten und Schwächen nicht die Effektivität der Arbeit stören, sagt er: „Bullshit, wir können genauso viel wie andere. Man muss den Mitarbeitern Inklusion vorleben, dann geht das.“

Jan ist glücklich liiert und dreifacher Vater. Als Scheidungskind schätzt er den Wert der Familie, und auch hier nimmt gelebte Inklusion einen hohen Stellenwert ein. Die Kinder besuchen die Bugenhagen-Schule Alsterdorf, ein Pionier unter den Inklusionsschulen in Hamburg.

Bei der Personalführung setzt er ebenfalls die Prinzipien aus dem Privatleben um: Respekt vor dem Menschen, Motivation zu selbstständigem Handeln und offene direkte Kommunikation.

Für die Zukunft wünscht sich Jan eine Stärkung der unternehmerischen Verantwortung, sozialen Austausch und Weltfrieden.

Neben „Das Geld hängt an den Bäumen“ entwickelt und fördert Jan immer wieder soziale Themen. Alle Arbeiten als sozial engagierter Unternehmer leistet er stets unentgeltlich.

Wir sind ziemlich dankbar für diesen Baum von einem Mann. Danke, Jan!

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Unser Sorgfältigster

Simon

Simon ist von Anfang an dabei. Zunächst als Mitarbeiter der Winterhuder Werkstätten, später dann der Elbe-Werkstätten, hat er die ersten Äpfel von den Bäumen geholt. Längst hat Simon seinen Vertrag in der Tasche, den er auch sicher nicht wieder hergeben wird. Das trifft sich sehr gut, denn wir geben Simon auch nicht wieder her.

Simon ist Autist und einer unserer sorgfältigsten Mitarbeiter, was mitunter auf seine Arbeitsgeschwindigkeit geht. Man kann eben nicht alles gleichzeitig gut und schnell machen und das finden wir so genau richtig. Er hatte mit Vorurteilen zu kämpfen, bevor er zu uns kam. Menschen haben ihn nicht geschätzt, weil er nicht „funktioniert“. Simon funktioniert sehr wohl, nur eben anders. Wir wissen mittlerweile wie und können gezielt seine Stärken fördern. Wir erklären gerne drei- oder viermal, wie etwas funktioniert.

Simon ist immer freundlich und zuvorkommend zu uns, denn auch er weiß, nicht jedes Unternehmen nimmt sich so viel Zeit, die Mitarbeiter individuell zu betreuen. Wir schon. Und wir investieren, damit der Arbeitsplatz zu Simon passt, nicht umgekehrt.

Warum wir nicht einen einfacheren Mitarbeiter einstellen? Simon ist ein Super-Typ und er soll eine Chance bekommen, genauso wie unsere Gehörlosen, ehemaligen Wohnungslosen, chronisch Kranken und Mobbing-Opfer. Bei uns gibt es professionelles Chaos, aber es wird nichts gemopst und keiner gemobbt, deshalb mag auch Simon uns.

Wenn Simon mit Andreas unsere Säfte ausfährt, dann ist es so, als wäre die Polizei mit an Bord. Falschparken ist dann nicht erlaubt. Singen allerdings schon. Denn Simon singt nicht nur gerne, sondern auch laut. Egal wo. Simon arbeitet mit Samuel in unserem Getränkelager, etikettiert mit besonnener Sorgfalt unsere Flaschen, weiß genau, wo das Geld an den Bäumen hängt und ist auch immer wieder bei Aktionen dabei. Dort erzählt er Kunden und Freunden, was wir machen. Seine Art kann man kaum beschreiben, aber er verstellt sich nicht, und wenn man ihn kennen lernt, schließt man ihn ins Herz.

Simon ist begeisterter Fußball-Fan. Wer ihn schon mal auf der Tribüne hat stehen und singen sehen, lernt eine ganz andere Seite kennen. Zurzeit verursacht seine Liebe zum HSV viel Leid, aber Simon sagt: „Einmal Fan, immer Fan“. Man wechselt nicht einfach den Club.

Wir wollen, dass Simon bleibt und es ihm gut geht, deshalb machen wir auch mal einen Umweg. Schön, dass du da bist, Simon!

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Was kann er eigentlich nicht?

Dariusz

„Hallo, ich bin Dariusz! Ich wurde in Danzig, in Polen, geboren und bin seit 20 Jahren in Deutschland. Ich habe viel erlebt, seit ich hier bin und musste mich manchmal durchkämpfen. Seit ich bei ‚Das Geld hängt an den Bäumen‘ bin, fühle ich mich sehr wohl. Für meine Kollegen spielt es keine Rolle ob ich aus Hamburg, Polen oder vom Mars komme.

Körperliche Arbeit als Gärtner an der frischen Luft macht Spaß, hält fit und man weiß abends genau, warum man Muskelkater hat. Ich bin froh, dass ich hier die Chance habe einen Job zu machen, der mir gefällt und in dem ich meine Talente einbringen kann.“

Manchmal kann man als Personaler vorher nicht 100-prozentig sagen, ob ein Mitarbeiter zum Unternehmen passt, und wartet ab. Bei Dariusz war es anders. Bei ihm wussten wir sofort, dass er einer von uns ist. Dariusz ist lebendig, hat Spaß mit den Kollegen und kann richtig reinhauen. Ob er aus Danzig, Düsseldorf, Dessau oder Detroit kommt, ist uns dabei genauso wurscht wie bei den anderen. Er steht hinter „Das Geld hängt an den Bäumen“ und weiß, dass jedes Zahnrad im Getriebe wichtig ist, damit der Motor läuft. Nicht nur bei der Stihl, sondern bildlich auch bei uns. Manchmal ist es auch gar nicht schlecht, wenn jemand ein bisschen polnisch kann. Hamburg ist international und unsere Kundschaft ist genauso bunt wie wir.
Dariusz hat eine Sehschwäche und muss manchmal näher rangehen, aber wer hat kein solches Problem? Die Hälfte der Menschen trägt eine Brille. Darauf nehmen wir genauso Rücksicht wie auf die Einschränkungen der anderen. Wenn man sich hilft, geht’s besser. Schön, dass du bei uns bist, lieber Dariusz!

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Queen of Communications

Lucy

„Forever young“, das könnte ihr Motto sein. Die meisten Menschen, die wir gefragt haben, wie alt sie ist, haben Lucy deutlich jünger geschätzt. Wir schätzen sie wegen der Freude, die sie ausstrahlt, und der Kompetenz, die sie mitbringt. Lucy hat Humor, Talent, Einfühlungsvermögen, Kreativität und… alles, was wir hier brauchen.

Wie läuft’s also im Saftladen? Die Gehörlosigkeit ist ein eher kleines Problem. Wenn man erstmal weiß, dass man Lucy anschauen muss und große „Arbeitsaufträge“ eher schriftlich übergibt (das ist auch unter Menschen mit gutem Gehör von Vorteil), macht die Zusammenarbeit mit ihr total viel Spaß.

Die elektrisierende Motivation ist eine Herausforderung. Lucy hat so viel Antrieb, dass wir sie manchmal ein bisschen bremsen : „Eines nach dem anderen.“ Denn in unserem Saftladen läuft vieles langsamer, über Umwege, und außerdem: In der Ruhe liegt die Kraft.

Auch ihre Interessen passen gut zum Saftladen. Gesunde Ernährung ist ihr wichtig (auch wenn sie ihre regelmäßige Dosis Pommes, Chips und Schokolade braucht). Sie isst vegan, liebt die Natur, Äpfel, Bäume und Tiere, v. a. Hunde. Deshalb ist Lotti, die kleine Terrier-Mix-Hündin, ihre ständige Begleiterin.

Mit ihrem Handicap geht Lucy offen um. Denen, die damit nicht klarkommen, ist nicht zu helfen, aber was, wenn es der potenzielle Arbeitgeber ist?

Lucy hat ewig nach einem Job gesucht, aber trotz ihrer Qualifikationen (abgeschlossenes Hochschulstudium und jahrelanges Arbeiten in Redaktionen und Agenturen) kam immer wieder: „Sie müssen ja am Teammeeting teilnehmen.“ „Unsere Kunden wollen telefonischen Kontakt.“ Arbeitsteilung sieht anders aus. Wer nicht 08/15 kompatibel ist, der/die wird schnell aussortiert.

Über das Fernsehen hat Lucy von unserem Saftladen erfahren und war begeistert: „Ein Unternehmen, ín dem jede/r mal wirklich so sein kann, wie er/sie ist? Auch mit Gehörlosigkeit? Mega!“ Gedacht und direkt beworben.

„Aber sowas von!“, haben wir nach dem Bewerbungsgespräch gesagt. Nach der berühmten ersten Millisekunde war Lucy uns sympathisch. War sie am Anfang erst einmal für Texte in der Öffentlichkeitsarbeit zuständig, unterstützt sie inzwischen das ganze Team, betreut unsere social media Kanäle, arbeitet dem Vertrieb zu, hilft in der Buchhaltung, kommissioniert Pakete, fungiert als „Fotoqueen“ und hat Ordnung in unsere riesigen Bilderberge gebracht. Und hin und wieder kommt ein spontaner Auftrag von Jan, wenn er sich wieder etwas Innovatives, krass Kreatives ausgedacht hat. Lucy ist auch unsere Feel-Good-Managerin. Denn dass wir uns wohlfühlen, das ist ihr wichtig, und so hat sie immer ein Auge darauf, ob alles da ist, was wir brauchen und ob alles sauber ist.

Lucy, wir sind happy, dass du bei uns bist, und wir wollen, dass du lange Teil unserer Belegschaft bleibst!

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Empathie pur

Timo

Timo ist der Schweizer in unserem Team und mit Mitte Zwanzig einer unserer Jüngsten. Er ist gelernter Landschaftsgärtner und ein richtiger Naturbursche. Wenn es nach ihm ginge, würde er am liebsten gleich auf die Bäume klettern zum Schneiden. Wenn da nur nicht diese strengen Sicherheitsvorschriften wären.

Timo erzählt uns Geschichten, über die wir nur staunen. Zum Beispiel, dass man einen Baum absägen und eine andere Sorte darauf „aufpropfen“ kann. So heißt das in der Fachsprache. Und das geht zum Beispiel mit Quitte und Kirsche, weil beide der Gattung „Prunus“ angehören. Wieder was gelernt! ⠀
Timo kennt fast jede Obstbaumsorte, weiß, wann die beste Zeit zum Schneiden ist und kann wirklich jede noch so detaillierte Frage zu seiner Arbeit beantworten. Im Grunde versteht niemand von uns so genau, wie Timo überhaupt bei uns landen konnte. Er ist ein echt cooler Typ, spielt privat E-Bass in einer Band, ist unkompliziert, gesellig, entspannt und hat nicht die kleinste Behinderung, außer vielleicht seinen Schweizer Dialekt.

Er kennt sich super mit Computern aus, und dadurch kann er den anderen Gärtnern auf dem Gebiet gut helfen. Timo selbst sagt, er hatte einfach Lust auf genau so einen besonderen Saftladen, wie wir es hier sind. 08/15 ist doch langweilig. Wir wissen aber inzwischen, dass die Liebe ihn nach Hamburg geholt hat. Timo: Wir sind sowas von froh, dass du bei uns bist!

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Teamwork ist ihr Ding

Gina

Nun ist sie schon seit 2020 bei uns und wir sind so froh darüber. Gina ist eine grandiose, fröhliche, kluge und starke Gärtnerin und hat eine Ausbildung als Friedhofsgärtnerin gemacht.

Nach einer Woche bei uns hat sie sich mit den Jungs gut angefreundet, und die anderen fragen sie gerne, wenn es um gartenbau-fachliche Themen oder einfach nur eine dritte Meinung geht.

Dass Gina als Frau genauso anpackt wie die Kollegen, ist für sie selbstverständlich. Aber es muss fair bleiben. Alle tun eben so viel, wie sie jeweils können.

Wir schätzen besonders, dass Gina über ihren Tellerrand schaut. Wenn sie morgens startet, ist sie mit Andy meist die Erste, und die erste Kanne Kaffee ist dann schon fertig, bevor die anderen zur Arbeit kommen. Das macht sie nicht, weil sie’s muss, sondern weil sie es gerne macht. Wenn dann aber die schmutzigen Tassen herumstehen und die ganze Umkleide voll ist mit schmutzigen Sachen, kann sie den Jungs schon mal Beine machen. Gina ist kein Kind von Traurigkeit und kann sich durchsetzen, wenn sie will.

Auch wenn sie morgens früh da ist und lange bleibt: Gina genießt ihre Freizeit. In der Saison schaut sie sich gerne mal Spiele des FC St. Pauli im Fernsehen an oder trifft sich mit Freunden zum „Fussi gucken“.
Im Urlaub fährt sie genauso gern in die Berge zum Skifahren wie sie Freunde im Westen der Republik besucht und ein schönes Kölsch zischt.

Gina ist gerne draußen und kommt auch mit Hamburger Schietwetter gut klar, denn (ja, ist einfach so): „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung.“ Schön, dass du da bist, Gina!

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Hat immer den Überblick

Samuel

Samuel ist 1983 geboren und schon viele Jahre an Bord unseres Saftladens. Anders als bei seinen vorherigen Arbeitgebern und Kollegen fühlt sich Samuel bei uns pudelwohl:

„Ich mag hier alles, vor allem, dass man sich gegenseitig unterstützt und ich ständig etwas Neues lernen kann.“

Samuel wurde wegen seiner Hautfarbe ebenso gemobbt, wie wegen seiner Arbeitsgeschwindigkeit. Bei uns läuft es etwas anders:

Wenn etwas nicht gleich klappt oder verstanden wird, dann erklären wir es eben ein zweites Mal. So, wie wir es immer und mit unserem ganzen Team machen. Und so, wie es eigentlich überall sein sollte.

Der zusätzliche Aufwand ist es uns wert, denn jeder soll eine Chance bekommen.

Samuel stählt seinen kräftigen Körper gerne in der Mucki-Bude, wo er auch die Kraft rauslassen kann, die sonst eventuell in Auseinandersetzungen mit seiner Umwelt landen würde. Er ist bei uns für das Lager zuständig, erntet Äpfel wie ein Weltmeister und unterstützt Andreas bei der Auslieferung unserer Säfte. Wenn Not am Mann ist, hilft er auch mal bei unseren Gärtnern.

Im Lager kontrolliert er seinen „eigenen“ Bereich. Hier kann er die Abläufe mit Etikettiermaschine, Kärcher und Gabelstapler organisieren. Er kennt sich aus wie in seiner Westentasche, obwohl er meistens Kapuzenpullis trägt. Die Geräte gehorchen ihm auf’s Wort, und wenn etwas falsch läuft, ist mit ihm nicht gut Kirschen essen. Wir nehmen es mit Humor und meistens ist Samuel freundlich und zuvorkommend, denn er weiß, seine Arbeit wird geschätzt und hat einen Sinn. Er hilft gerne, wenn jemand nicht zurechtkommt und macht auch Dinge, die nicht zu seinem Bereich gehören.

Wir spekulieren manchmal über sein Privatleben, denn mit Till redet er über Mafia-Fantasien, die fast klingen als wären sie wahr. Wir glauben nicht, dass er krumme Dinger dreht, sondern eher, dass er außer Etikettieren sich auch gute Krimis ausdenken kann. Schön, dass du bei uns bist, Samuel!